über mich

Ich bin es: Sabine

Mein Herz schlägt für das Wort und die Buchstaben.

Gelernt habe ich vor vielen Jahren den Beruf der Reinzeichnerin. Ich habe Schriftzüge mit dem Rapidografen gezeichnet, in der Dunkelkammer Fotos mit mechanischem Raster reproduziert und vom Setzer gelieferte Satzfahnen geschnitten und zum Umbruch geklebt. Alles analog! Fähigkeiten, die ich auf keinen Fall missen möchte und die die Grundlage für das qualifizierte Arbeiten am Rechner darstellen.

Mit dem Ende meiner Ausbildung kam der Umbruch: alle Arbeiten wurden digital gefertigt. Dank Apple und WYSIWYG war es fortan möglich, Entwurf und Reinzeichnung nahezu in einem Schritt zu erledigen.

Ich bin begeistert von diesen technischen Möglichkeiten und liebe die Programme der Creative Suite – vor allem InDesign: es bietet so viel und erledigt so viel Fleißarbeit für mich – einfach genial. Während meiner über 20 jährigen Selbstständigkeit waren wir ein gutes Team!

Seit 2018 leite ich die Werkstatt für Typografie und Layout an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Diese Werkstatt ist einzigartig in ihrer Einrichtung: digitale Arbeitsplätze mit 9 iMacs (vor Corona) und eine Setzerei mit 4 Gassen können parallel genutzt werden. 

In der Stellenausschreibung wurde jemand gesucht der/die bereit ist, sich mit dem Handwerk des Bleisatzes zu beschäftigen und seine/ihre Kenntnisse in dem Bereich zu vertiefen. Diese Aufgabe nehme ich sehr ernst.
Das ist auch nicht schwer für mich! Meine Leidenschaft ist entbrannt!
Hier zitiere ich Josef Käufer aus seinem Lehrbuch „das Setzerlehrbuch“:

„Zum Schriftbestand zählen die Alphabete mit zahlreichen Schriftgrößen und Schriftarten, aber auch noch vieles andere, insgesamt eine kuriose Welt von Symbolen und Zeichen, verwirrend und rätselhaft für jeden, der als Analphabet ihre Bedeutung nicht kennen würde. Eine Gnomenwelt, bereit, sich nach unserem Willen in Bewegung zu setzen, gleichgültig, ob es sich um das gigantische Gedankengebilde einer neuen Weltschau oder um Herrn Meiers bescheidene Mitteilung von seiner Verlobung mit Fräulein Müller handelt.“

Genau das möchte ich lernen: diese Gnomenwelt nach meinem Willen in Bewegung setzen. Vieles habe ich bisher schon gelernt, aber nicht genug!

Und so freue ich mich SEHR, dass ich mit der Walz für Handsatz und Buchdruck die Gelegenheit bekomme, mit den „alten Meistern“ intensiv zusammen zu arbeiten, um von ihnen so viel wie möglich über dieses schöne Handwerk zu lernen und dieses Wissen weiterzugeben.

Ich bin sehr gespannt.