im Typorama in Bischofszell

Schon gestern abend bin ich hier im beschaulichen Bischofszell angekommen, wo ich die 7. und voraussichtlich auch meine letzte Walzstation verbringen werde.

Ich bin zu Gast im Typorama – inmitten eines großen Fabrikgeländes direkt an der Thur. Von oben habe ich es gestern schon bestaunt.

Das Typorama ist Museum und aktive Setzerei/Druckerei zugleich.

https://www.typorama.ch/

Ursprünglich wurde es im Jahr 1979 als „Kleines Setzmaschinen-Museum“ von Paul Wirth gegründet. Unter dem Motto »Hier wirth noch, nicht hier hat man mal«, war auch dieses Museum gleichzeitig Produktionsstätte für Buchdrucksachen. 

Die Sammlung an Maschinen und Schriften wurde stetig größer und benötigte mehr Platz und einen neuen Namen. 

So zog das „Typorama“ in den 2000ern in das jetzige Gebäude nach Bischofszell um und zeitgleich gründete sich der Förderverein Typorama. Der Verein unterstützt das Typorama finanziell, aber auch mit dem Einsatz der sogenannten „Frondienstler“, wie die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder hier in der Schweiz genannt werden. 

Zweimal im Jahr erscheint das Typorama-Journal mit Neuigkeiten rund um Museum, Werkstatt und Verein. Selbstredend ist das Journal im Bleisatz und Buchdruck produziert. Die Titelseite präsentiert sich jeweils in einem neuen kunstvollen Motiv.

Um den Erhalt der Sammlung dauerhaft zu sichern, ging sie im Jahr 2011 in eine Stiftung über. 

Es war ein Glück für das Typorama, dass man im Jahr 2015 mit Percy Pencel einen Nachfolger für Paul Wirth und damit auch das weitere Bestehen der Einrichtung sichern konnte. 

Percy kam aus Norddeutschland ins Typorama, um dort zu lernen, wie man Linotype-Setzmaschinen erfolgreich instand setzt. Er nahm das Angebot, zu bleiben, an und leitet seit 2020 offiziell das Typorama. Percy hegt und pflegt die historischen Maschinen, ist für die Museumsbesucher mit Fachwissen vor Ort und produziert hochwertige Buchdrucksachen.